Zum Hauptinhalt springen

Bestandsaufnahme

· 6 Minuten Lesezeit

So, am Tag der deutschen Einheit war es dann endlich soweit und ich konnte die Leisure 17 endlich abholen gehen. Ich war ein wenig unsicher, ob der Dacia Sandero Stepway als Zugfahrzeug taugt, aber die 850kg, die da auf dem Hänger stehen, hat das Auto wunderbar transportiert. Dafür, dass der Wolfangel Trailer, genau wie das Boot schon über 50 Jahre alt ist, hat er sich echt gut gefahren.

Leisure auf dem Trailer bei der Abfahrt am alten Lagerplatz

Es folgt noch ein wenig mehr zum aktuellen Zustand des Bootes

Allgemeiner Zustand

Boot von oben fotografiert

Das Boot ist eine Leisure 17, von Cobramold. Gebaut wurde mein Boot in 1973. Auf der Plakette der “Ship & Boat Builders National Federation” ist die Baunummer 1244 eingraviert. Wenn man bedenkt, dass von dem Boot zwischen 1965 und 1990 über 4000 Exemplare gebaut wurden, dann ist das noch ein frühes Modell.

Plakette mit Baunummer des Bootes

Es handelt sich um die weiter verbreitete Kimmkieler Version. Wir hatten auch ein Boot mit Mittelkiel angeschaut, aber der Zustand vom Boot hat uns leider nicht überzeugt. Der Vorbesitzer musste das Boot aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Er hatte es 14 Jahre gehegt und gepflegt, und das merkt man dem Boot auch an.

Für die Backskiste wurde ein Deckel mit Holzleisten angefertigt, es ist eine neue Pinne gebaut worden, der Boden des Cockpits ist mit einem schönen herausnehmbaren Holzboden versehen und die Badeleiter erlaubt es mir als Schwergewicht auf jeden Fall auch, sicher an Bord zu kommen.

Leider stand es die letzten 2 Jahre nur noch auf dem Trockenen, und das merkt man dem Boot leider auch an. Der Lack ist etwas stumpf und braucht ein wenig Liebe, das laufende Gut braucht mal ein paar Runden in der Waschmaschine, und allgemein braucht das Boot mal wieder eine ordentliche Wäsche.

Cockpit

Blick aufs Cockpit ohne den Holzboden

Unter dem Holzboden hat sich ein wenig Dreck angesammelt, das meiste sollte mit dem Gartenschlauch weggehen. Die Abläufe aus dem Cockpit und von Deck sind frei, Wasser läuft ohne Probleme ab.

Der Traveler läuft auch frei, und die Pinne ist in sehr gutem Zustand. Sie lässt sich leider nicht fest stellen, das werde ich noch nachrüsten.

Die Backskiste war auch ordentlich aufgeräumt. Pütz und Ösfass waren gut verstaut und es gab eine kleine Holzkonstruktion, in dem die 92Ah AGM Batterie Platz findet. Ein wenig erstaunt war ich über die Verkabelung. die Batterieklemmen gingen ohne jegliche Absicherung zur Steckdose für den Außenborder. Das wird definitiv geändert werden.

Heck mit Motorhalter und Steckdose

Der Motorhalter wirkt auch sehr robust. Die Schienen sind etwas schwergängig, aber wohl nichts, dass mit ein wenig WD40 nicht behoben werden kann. Für den Elektromotor ist eine Steckdose eingebaut worden.

Deck

Blick aufs Deck

Das Deck ist auch ordentlich. Hier fällt auf, dass die Fallen, die bei einer Leisure 17 eigentlich am Mast bedient werden, ins Cockpit geführt werden. Das muss ich mir dann bei stehendem Mast noch mal anschauen.

Der Halter für den Mastfuß sieht auch noch sehr stabil aus und allgemein knarzt nichts am Deck, wenn man sich darüber bewegt.

Auf der Linken Seite fällt auf, dass einer der Deckslüfter aus Plastik nicht mehr sonderlich stabil ist. Das Sonnenlicht hat sich da wohl ein wenig dran zu schaffen gemacht. Der wird auf jeden Fall durch einen aus Edelstahl ersetzt.

Auf dem Bild habe ich die Relingsseile schon entfernt. Diese werden durch Dyneemaleinen ersetzt.

Auch hier sieht man, dass mal wieder mit einem Schrubber ein wenig Arbeit notwendig sein wird.

Fenster

Normalerweise sind bei einer Leisure 17 die Fenster mit Gummidichtungen in die Kabinenwand eingelassen. Hier wurden die Scheiben schon getauscht gegen (vermutlich) Plexiglasscheiben die von außen verschraubt sind.

AußenInnen
Fenster von außenFenster von innen

Das Fenster am Bug ist aus Milchglas, ich bin mir noch nicht sicher, ob ich das so gut finde, oder ob ich das durch ein normales Fenster und einen Vorhang ersetzen will.

Kabine

Vorderseite der Kabine

In der Kabine fällt auf, dass die Polster nicht mehr die originalen Lederbezüge haben, sondern mit blauem Stoff bezogen sind. Außerdem sind keine Rückenpolster vorhanden, stattdessen wurden der Stauraum an der Rückenlehne mit kleinen Holzbrettchen mit einem Schnapper verschlossen. Die sind leider nicht mehr alle im besten Zustand.

Die Kabinenwand ist mit Teppich verkleidet und am Boden liegt auch Teppich.

Der Tisch wurde schon entfernt auf dem Bild, ist aber vorhanden und es wurde noch eine zweite Halterung angebracht, um den Tisch auch vor der Maststütze anzubringen. Der Sinn davon erschließt sich mir noch nicht ganz.

Außerdem wurde die originale Abdeckung des Bord-WC-Kasten durch eine Holzplatte ersetzt und stattdessen noch ein weiteres Polster eingefügt, sodass sich eine größere Liegefläche ergibt.

Heckseite der Kabine

Die Heckseite der Kabine sieht in etwa so aus wie man sie erwartet. Die Holzschränke sind in okayem Zustand, da muss ein wenig geschliffen und lackiert werden, hauptsächlich aber, weil ich eher ein Fan von mattem Lack bin und hochglanz eher störend empfinde.

In der Mitte sieht man, dass die Pantry, die man sonst auf einer Leisure 17 erwarten würde fehlt, und stattdessen ein Auftriebskörper unter dem Cockpit steckt. Da ich den Stauraum gerne nutzen würde, wird der wohl weichen müssen und dann werde ich mal schauen, ob man eine gute Idee hat, dort Dinge wie eine LiFePo Batterie oder eine kleine Pantry unter zu bringen.

Hier schon mal ein Dank an die freundlichen Mitglieder der Leisure 17 Freunde Facebook Gruppe, die mir Fragen dazu sofort beantworten konnten.

Farbunterschied: Unter einem Aufkleber

Leider merkt man dem Farbton und dem Geruch im Boot an, dass hier drin geraucht wurde. Unter einem Aufkleber sieht man die originale Farbe. Deshalb müssen wir mal schauen, ob wir die Polster eventuell neu machen, und auch den Teppich von den Wänden abreißen werden. Aber das alles zu seiner Zeit.

Mast und Rigg

Den Mast und das Rigg haben wir noch nicht näher inspiziert. Das werden wir uns für das Frühjahr aufheben.

Fazit

Alles in allem bin ich mit dem Kauf sehr zufrieden. Es ist halt ein 51 Jahre altes Boot. Das hat ein paar Macken, die sich leicht beheben lassen. Der Vorbesitzer hat sich ordentlich um das Boot gekümmert, und daran wollen wir anknüpfen und dem Boot noch ein paar sehr schöne Jahre auf dem Wasser ermöglichen.

Ich habe übrigens angefangen die TODO Liste zu befüllen. Dort wird immer ein Liste der Aufgaben zu finden sein, und ich versuche zu jedem größeren abgehakten Punkt auch ein paar Zeilen zu schreiben und Fotos zu machen.

In diesem Sinne, bald mehr hier,

Klaas!